
Nadja El Benni, Robert Finger & Christian Grovermann*
Am 28. und 29. April 2022 wird die Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA) zum Thema «Evidenzbasierte Agrar- und Ernährungspolitik – Rolle der Forschung für die Politikgestaltung» in Frick am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) statt. Dabei werden mehr als 60 Präsentationen aus dem In- und Ausland beigetragen.
Die Agrarpolitik ist stark gefordert: Die gesellschaftlichen Ansprüche an die Landwirtschaft sind hoch, die vielfältigen Ziele in Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Umweltschutz und Tierwohl können mit den aktuellen Massnahmen oftmals nicht gleichzeitig erreicht werden. Das Korsett einer Sektorpolitik ist momentan schwer mit der Vision einer umfassenden Ernährungspolitik vereinbar. Die Forschung kann und muss einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Agrar- und Ernährungspolitik weiterzuentwickeln. Zum Beispiel, indem ex-ante und ex-post Evaluierungen zu agrarpolitischen Instrumenten und Programmen bereitgestellt werden, aber auch indem Wirkungsmechanismen aufgezeigt werden. Für eine evidenzbasierte Agrar- und Ernährungspolitik sind robuste Forschungsdesigns notwendig.
Diesen Themen widmet sich die Jahrestagung der SGA. Neben der inhaltlichen Weiterentwicklung von agrar- und ernährungspolitischen Massnahmen und Programmen, möchten wir auch rigorose und innovative Forschungsmethoden zur Politikgestaltung an der Jahrestagung 2022 diskutieren. Dabei möchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Personen aus Politik, Verwaltung und Praxis zu diesem Thema zusammenbringen.
Wir freuen uns auf folgende Keynote-Speaker:
- Marianne Lefebvre, Professor of Economics an der Angers University und Mitglied des REECAP boards
- Daniel Hasler, Co-Präsident der Schweizer Junglandwirtekommission
- Rachael Garrett, Professor of Environmental Policy at ETH Zurich
- Loredana Sorg, Mitglied der Geschäftsleitung Biovision
An der Tagung werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen zur Evidenzbasierte Agrar- und Ernährungspolitik präsentiert und diskutiert:
- Ex-ante und ex-post Evaluierungen Agrar-, Umwelt- und Ernährungspolitischer Massnahmen
- Quantitative und qualitative Analysen agrar- und ernährungspolitisch relevanter Massnahmen und Programme
- Gestaltung und Bewertung innovativer Instrumente für die Agrar- und Ernährungspolitik (z.B. ergebnisorientierte Massnahmen)
- Rigorose Wirkungsevaluierung und robuste Forschungsdesigns zur Generierung kausaler Evidenz und Identifikation von Wirkungsmechanismen (z.B. mittels experimenteller und quasiexperimenteller Methoden, ökonometrischer Ansätze, Optimierungs- und Simulationsmodellen, Replikationsstudien, Meta-Analysen)
- Zusammenarbeit und Dialog zwischen Forschung und (u.a. politischen) Stakeholdern für die evidenzbasierte Politikgestaltung
- Entscheidungen von LandwirtenInnen und KonsumentenInnen für die Transformation hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem
- weitere relevante agrarökonomische oder agrarsoziologische Fragestellungen
Neben dem Austausch verschiedener Akteure der Schweiz ist der internationale Austausch ein wichtiges Ziel, weshalb wir uns auch sehr über Teilnehmende aus dem Ausland freuen.
Die Tagungssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Es findet keine Übersetzung statt.
Auch in diesem Jahr werden wir wieder das beste Poster und die beste Präsentation auszeichnen.
Sie finden die Übersicht zum Programm hier https://www.conftool.org/sga2022/sessions.php
Sie können sich hier anmelden https://www.conftool.org/sga2022/index.php?page=login&lang=1
Anlässlich des 50-Jahre Jubiläums der SGA im Jahr 2022 wird ein Special Issue «Evidence-Based Agricultural and Food Policy – Role of Research for Policy Making» in dem Journal Q Open (European Association of Agricultural Economists) erscheinen. Autoren von Abstracts der SGA-Jahrestagung aber auch weitere Autoren sind eingeladen, ein Paper für das Special Issue einzureichen. Details zum Call for Papers sind hier einsehbar: Call for Papers | Q Open | Oxford Academic (oup.com).
*Organisation/Kontakt:
Nadja El Benni, Agroscope, Forschungsbereich Wettbewerbsfähigkeit und Systembewertung; Robert Finger, ETH Zürich, Agricultural Economics and Policy Group & Christian Grovermann, FiBL, Sozioökonomie