53. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie zum Thema «Zielkonflikte und Anreizstrukturen in der Agrar- und Ernährungspolitik»

Robert Finger, Nadja El Benni, Phatima Mamardashvili, Markus Wildisen*

Die 53. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA) findet am 8. und 9. Mai 2025 im Bundesamt für Landwirtschaft zum Thema «Zielkonflikte und Anreizstrukturen in der Agrar- und Ernährungspolitik» statt. Fast 50 Präsentationen aus dem In- und Ausland werden dazu beitragen.

Sie finden die Übersicht zum Programm hier https://www.conftool.org/sga2025/sessions.php 

Sie können sich hier anmelden (bis zum 21. April 2025)  https://www.sse-sga.ch/sse-sga/meta-navigation/archiv/veranstaltungen/jahrestagungen-der-sga/2025-liebefeld 

Die europäische Agrar- und Ernährungspolitik ist derzeit Gegenstand einer politischen und gesellschaftlichen Debatte über ihre zukünftige Entwicklung. In der Schweiz hat der Bundesrat in seinem Bericht „Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik“ vom Juni 2022 aufgezeigt, wie die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft in Zukunft noch stärker zur Ernährungssicherheit beitragen kann. Im Fokus steht dabei das gesamte Ernährungssystem von der Produktion bis zum Konsum. Die Ziele der Agrar- und Ernährungspolitik sind ambitioniert und vielschichtig und umfassen die Bereiche Ernährungssicherheit, Selbstversorgung, Umweltschutz, Biodiversität, Klimaschutz, Tierwohl, Einkommen der Landwirte und Konsumentenpreise.

Dabei kommt es häufig zu Zielkonflikten. Beispielsweise können strengere umweltpolitische Massnahmen zu einer Verringerung der Nahrungsmittelproduktion und zu höheren Verbraucherpreisen führen, Verbesserungen des Tierschutzes können mit Umweltzielen kollidieren, und höhere Einkommen für Landwirte können mit dem Ziel niedrigerer Verbraucherpreise kollidieren. Das Ausmass dieser Zielkonflikte ist jedoch oft unbekannt, unsicher und sehr kontextspezifisch. Es werden Strategien benötigt, um die Zielkonflikte zu reduzieren, z.B. durch die Einführung innovativer Politik- und Managementkonzepte und -technologien in die landwirtschaftliche Produktion sowie durch den Einsatz innovativer Politikkonzepte und -instrumente. Letztlich geht es darum, auf politischer Ebene eine Balance zwischen den Zielen zu finden und Prioritäten zu setzen.

Die Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie will sich an ihrer Tagung 2025 diesen Herausforderungen stellen und WissenschaftlerInnen sowie VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Praxis zusammenbringen. Ziel ist es, eine Plattform für die Präsentation und Diskussion innovativer Ideen und Ansätze, neuer Methoden zur Politikgestaltung und -evaluation sowie für den Austausch praktischer Erfahrungen zu bieten. 

Unsere Keynote-Speaker sind:

  • Christian Hofer, Direktor vom Bundesamt für Landwirtschaft
  • Gabriele Mack, Head of the Economic Modelling and Policy Analysis Group, Agroscope
  • Jeroen Candel, Associate Professor at the Public Administration and Policy Group of Wageningen University
  • Laura Spring, Co-Leiterin Politik, Bio Suisse


An der Tagung werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen präsentiert und diskutiert. Im Fokus stehen insbesondere ökonomische, soziologische und politische Analysen zu folgenden Fragestellungen:

  • Quantifizierung von Zielkonflikten in der Agrarpolitik
  • Methoden zur Analyse von Zielkonflikten in Agrar- und Ernährungssystemen
  • Bewertung agrar- und ernährungspolitischer Ziele und Zielkonflikte aus verschiedenen Perspektiven, z.B. LandwirtInnen, BürgerInnen, VerbraucherInnen, Industrie, Politik
  • Innovative Politikinstrumente zur Erreichung politischer Ziele und zur Verringerung von Zielkonflikten
  • Evaluation der Agrar- und Ernährungspolitik
  • Innovationen und Anwendungen in der Ex-ante- und Ex-post-Evaluation von Politiken
  • Ansätze und Anreize zur Weiterentwicklung der Agrar- und Ernährungspolitiken
  • Auswirkungen politischer Massnahmen auf das Verhalten von LandwirtInnen, VerbraucherInnen und vor- und nachgelagerten Industrien
  • Einstellungen und Verhaltensweisen von LandwirtInnen zur Übernahme innovativer Ansätze und Technologien
  • Faktoren, die die Akzeptanz politischer Massnahmen beeinflussen
  • Andere relevante agrarökonomische oder agrarsoziologische Fragestellungen

Rund 50 Vorträge aus dem In- und Ausland, auch in organized sessions, werden dazu beitragen. Neben dem Austausch der verschiedenen Akteure aus der Schweiz ist die internationale Vernetzung ein wichtiges Ziel, weshalb wir uns über Teilnehmende aus dem In- und Ausland freuen. Die Tagungssprachen sind Englisch, Deutsch und Französisch. Es wird keine Übersetzung angeboten.

Auch in diesem Jahr werden wir wieder das beste Poster und die beste Präsentation auszeichnen. 

*OrganisatorInnen der Tagung (aus dem Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie):

  • Robert Finger (rofinger@ethz.ch), Gruppe Agrarökonomie und -politik, ETH Zürich
  • Nadja El Benni (nadja.el-benni@agroscope.admin.ch), Forschungsbereich Nachhaltigkeitsbewertung und Agrarmanagement, Agroscope
  • Phatima Mamardashvili (phatima.mamardashvili@bfh.ch), Berner Fachhochschule / Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL
  • Markus Wildisen (markus.wildisen@blw.admin.ch), Fachbereich Agrarökonomie, Soziales und Regionalentwicklung, Bundesamt für Landwirtschaft, Bundesamt für Landwirtschaft

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About Robert Finger

I am professor of Agricultural Economics and Policy at ETH Zurich. Group Website: www.aecp.ethz.ch. Private Website: https://sites.google.com/view/fingerrobert/home