Robert Huber. In einem Delhaize Shop in Brüssel ist die Biomilch 18% billiger als konventionelle Milch. Irrationale Konsumenten, schlechter Detailhandel oder clevere Bauern?
Dieses Bild wurde im Dezember 2010 im Delhaize in Brüssel aufgenommen und zeigt das gesamte vorhandene Frischmilchangebot. Im unteren Regal wird konventionelle Milch der Marke Campina zu einem Preis von € 1,35 angeboten. Darüber steht die Biovollmilch, eine Handelsmarke von Delhaize, welche € 1,15 kostet. Das heisst, die konventionelle Vollmilch ist satte 17% teurer als die Biomilch.
Der Agrarökonom staunt. Wie kann eine teurere konventionelle Milch neben einer billigeren Biomilch langfristig bestehen? Es muss sich um ein Versehen handeln. Aber nein, im Juli dieses Jahres lag die Preisspanne bei 22 Cent (+18% gegenüber der Biomilch).
Die genauen Gründe, weshalb diese Preisdifferenz besteht, sind aus der Schweiz nur schwer zu ergründen. Klar ist aber folgendes: Ob in der Schweiz oder anderen europäischen Ländern, den (einheitlichen) Milchpreis gibt es weder im Verkauf noch beim Produzenten. Das Foto macht offensichtlich, dass nur schon im Bereich der Frischmilch ein (irrationales) Differenzierungspotenzial besteht. Das ist gut zu wissen für die Schweizer Bauern. Hinter der Campina Milch steckt nämlich die Royal FrieslandCampina, ein Unternehmen, welches zu 100% Bauern aus Holland, Belgien und Deutschland gehört.
Robert Huber (Flury-Giuliani GmbH)
(Foto und Informationen aus Brüssel von Prof. Volker Beckmann Uni Greifswald)
Ja hallo! Ich kenne die Problematik sehr gut, da ich es in Rumänien nicht anders erlebt habe
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